Menschen, die sexuelle Übergriffe erlebt haben, können Nähe und Sexualität als belastend oder herausfordernd empfinden. Flashbacks, Angst und Ekel, Dissoziation und emotionale Taubheit, aber auch Schmerzen oder verstörende Fantasien können Hinweise darauf sein, dass traumatische Erfahrungen tiefe Spuren hinterlassen haben. Doch nicht nur sexuelle Gewalt – auch körperliche und emotionale Gewalt, traumatische Geburten oder belastende medizinische Eingriffe können das Erleben von Intimität und Körperlichkeit nachhaltig beeinflussen.
Auch wenn es in intimen Beziehungen schwerfällt, Bedürfnisse und Grenzen zu äußern, kann dahinter ein Trauma stecken. Manche Betroffene machen so immer wieder belastende oder gar traumatische Erfahrungen. Während die einen Sexualität meiden, um sich zu schützen, dissoziieren andere, um Nähe zu ermöglichen oder sich durch Sexualität menschliche Zuwendung zu sichern.
Wenn traumatisierte Menschen online nach Beziehungen oder sexuellen Begegnungen suchen, können sie besonderen Risiken begegnen. Auch problematischer Pornokonsum oder sexuelle Sucht kann für einige von ihnen eine Herausforderung sein – mit mitunter tiefgreifenden Folgen für ihr Wohlbefinden, ihre Beziehungen und ihr Selbstbild.
Unabhängig davon, mit welchen Traumafolgen Betroffene ringen – der Leidensdruck für sie selbst, ihre Beziehungen und ihre Partner:innen kann enorm sein. Ein sensibler Umgang damit kann helfen, diese Erfahrungen zu verstehen und heilsame Wege zu finden. Wie Therapie und Beratung dabei unterstützen können, vermittle ich in Vorträgen, Seminaren und Workshops – fundiert, einfühlsam und praxisnah.
Sie erfahren …
- welche Traumata sich auf die Sexualität auswirken.
- wie sich sexuelle Traumafolgen äußern und welche Belastungen sich daraus für Betroffene und ihre Partner:innen ergeben.
- wie Sie traumakompetent und sicher Gespräche über Sexualität führen.
- wie Sie Traumafolgen der Sexualität erfragen und diagnostisch einordnen.
- wie Sie beurteilen, welche Unterstützung die geeignete ist.
- wo Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Therapie- oder Beratungssettings liegen.
- wie eine integrative Sexual- und Traumatherapie Betroffenen und ihren Partner:innen helfen kann, Wiedererleben, Dissoziation und Schmerzen zu lindern und intime Beziehungen selbstfürsorglich und selbstbestimmt zu gestalten.
Je nach Zeitrahmen können die Inhalte flexibel gestaltet werden. Lassen Sie mich gerne wissen, welche inhaltlichen Schwerpunkte Ihnen für Ihre Veranstaltung besonders wichtig sind – so können wir das Programm optimal auf Ihre Bedürfnisse abstimmen.
Lernmethoden
Fallbeispiele, Diskussion, Kleingruppenarbeit, Videos und Selbsterfahrung ergänzen die praxisnahe Informationsvermittlung. Sollte es für Sie interessant sein, binde ich gerne eine oder mehrere Gastdozentinnen ein:
- Nadine ist Erfahrungsexpertin und eine ehemalige Patientin. Berührend und warmherzig teilt sie ihre persönliche Entwicklungsgeschichte und erzählt, welche therapeutischen Erfahrungen ihr am meisten geholfen haben. Dabei schafft sie einen offenen Raum für Fragen der Teilnehmenden und lädt zum Austausch ein. Nadine kann an Präsenz-Workshops in München oder an Online-Fortbildungen mitwirken.
- Karin Paschinger zeigt, wie man Körpertherapie einsetzen kann, um traumatisierten Menschen wirkungsvoll zu helfen. Die Physiotherapeutin und Feldenkrais-Practitioner ist seit 1995 am Uniklinikum rechts der Isar tätig. Ihre Arbeit basiert auf der Feldenkrais-Methode und integriert osteopathische und physiotherapeutische Elemente wie Beckenboden- und manuelle Therapie, physikalische Medizin oder neurokognitive Rehabilitation nach Perfetti. Karin Paschinger kann an Online-Fortbildungen oder Präsenz-Workshops in München mitwirken.
Wissensquellen für das Selbststudium
Sexualität und Trauma. Grundlagen und Therapie traumaassoziierter sexueller Störungen. Büttner (Hrsg.). Schattauer, 2018.
Ist das normal? – Der ZEIT-ONLINE-Podcast.